Wir haben jetzt Juni und nach nun drei Monaten ist viel passiert und wir haben viel erlebt und erfahren. Ich bin noch mitten im Anpassungsprozess und denke immer noch, dass Türkisch wohl die schwierigste Sprache der Welt ist! Ganz langsam beginnen wir Yabancilar (Ausländer) die Sprache im täglichen Leben zu verwenden und es ist schön zu erleben, wie sehr sich die Menschen freuen, einige Worte in ihrer Sprache aus unseren Mündern zu vernehmen.
Die Schwierigkeiten beginnen allerdings erst nach den paar Worten…ein Gespräch zu führen ist sehr schwierig für uns. Die Leute hier in der Gegend haben sich zum Teil schon an uns gewöhnt, aber manchmal werden uns Blicke zugeworfen, die wohl heissen: die haben sich bestimmt hierher verirrt! Die Kinder auf den Strassen fragen uns sehr viel über unsere Länder und laden uns ein, mit ihnen zu spielen. Die Verkäufer der Läden hier in der Gegend kennen uns inzwischen alle und bemühen sich, uns zu helfen, wenn wir Ausländer etwas brauchen. Wir wissen, dass wir auf unsere Kleidung und die Art, wie wir uns hier bewegen, acht geben müssen. Istanbul ist noch immer eine grosse Stadt, aber es ist leichter geworden, sich in ihr zu bewegen, daher gehen wir nach Taksim, Eminönü, Kadiköy…sofern es unser Freiwilligen-Lohn zulässt.
Im vergangenen Monat haben wir (ich und Yann) unser Projekt „Benim Dünyam“ („Meine Welt“) mit den Kindern weitergeführt und ich denke, dass es sehr gut läuft. Ein Anzeichen dafür ist, dass die Zahl der teilnehmenden Kinder steigt und steigt – zurzeit haben wir 20 Kinder im Atelier. Am Ende jeder Lektion sind wir erschöpft und glücklich, da wir fühlen, dass es für alle gut gelaufen ist. Die von den Kinder hergestellten Gegenstände sind schön und fantasievoll und werde auch in Zukunft in der Basak Stiftung ausgestellt werden.
Isabel Mota